JET LEG – Biennale der Kunst und Kultur
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• JET LEG
Neologismus:
Asynchroner Rhythmus nicht durch Zeitunterschiede,
sondern durch kulturell bedingte Einflüsse.
[Symptome und grundlegende Inhalte in Bezug auf die Definition von Jetlag* »Zeitzonenkater«]

Das Projekt JETLEG initiiert einen Prozess des nachhaltigen künstlerischen Austauschs, um kreative Wege der Partizipation zu eröffnen, kulturelle Perspektiven und Synergien zu mobilisieren und neu zu beleben. Als offene Plattform und dynamisches Netzwerk verhandelt JET LEG Themen und Entwicklungen, die auf der Tagesordnung stehen, und bietet vielfältige Möglichkeiten des Dialogs, des gemeinsamen Denkens und Handelns sowie der Reflexion der eigenen Position und Arbeitsweise.

Die Auswahl der Künstler*innen richtet sich nicht nur nach ihren Arbeitsmethoden, sondern auch danach, inwieweit sich unterschiedliche Medien und konzeptionelle Ansätze während des Aufenthalts und im Zuge der Einbeziehung ortsspezifischer Elemente und Bedingungen integrieren lassen.
Die stilistische Präsenz als umschriebene künstlerische Position wird somit aufgegeben und mit umfassenderen Themen verschmolzen. 
Fragestellungen zum schöpferischen Prozess, dessen Anpassungsfähigkeit und die Beeinflussung auf das Endergebnis werden ausschlaggebend sein. 

Teilnehmende Künstler:innen und Aktor:inenn der letzten Editionen:
Ambra Viviani, Clarissa Baldassarri, Paolo Puddu, Pennacchio Argentato (Pasquale Pennacchio, Marisa Argentato), Barbara Herold, Federico Delfrati, Danilo Bastione, Florian Huth, Claudia Barcheri, Martin Fengel, Olaf Metzel, Benedetto Piscitelli, Amalia Avantgardini, Felix Flemmer, Noëm Held, Raquel Ro, Constanze Metzel, Carina Müller, Maria Positano de Vincentiis, Diego Miedo, Sinja Strangmann, Veli und Amos, Caitlin van der Maas, Ilana Weinreich, Mystic Choir Kollektiv, Dominik Wendland, Amelie Lihl, Nele Kadava Lava, Marlon Bellet, Andrea Bolognino, Youlee Ku, Jonas Augustin Mann, Antonia Schlenk, Simon Mertl, Tobias Schulz, gli Intufatos.

Idee & KL : Danilo Bastione
KL & Rahmen : Carina Müller

Jet Leg

14.04.2023

JetLeg ist nicht etwas Lineares, das von einem Punkt zum anderen führt. 
Sondern eher etwas Rhizomatisches, das auch die Veränderungen im Laufe der Zeit erfasst.
Das heißt, sie wandelt sich durch Moral, persönliche Meinungen, Fähigkeiten und Wissen.

Wenn es keine Fakten, sondern nur Interpretationen gibt, zwingt uns die Unsicherheit, die in der heutigen realen Welt und virtuellen Homogenität entsteht, nach neuen Denkweisen zu suchen, um uns in einer pluralistischen Gesellschaft neu zu positionieren.
[…] damals nannte man das Pessimismus und Zynismus, heute haben wir es modisch in ‘Akzeptanz der Erosion’ umbenannt.
In diesem Kontext fungieren die Künstlerinnen als Vermittlerinnen, die das Geschehen beobachten und reflektieren, sich abheben und verschiedene Spannungen und Reibungen aushalten.

Es ist eine Kunst, bei der es weder um Politik noch um Repräsentation oder Reportage geht, sondern um Dialog und Zusammenarbeit.

Der “Jet lag” hat damit nichts zu tun. Stattdessen eine Veränderung, eine permanente existenzielle Konfrontation, das “Jet Leg” ist da.

Die Blase, die ständig von Missverständnissen durchlöchert wird.
Die leeren Räume sind dicht mit Energie gefüllt.


Das Gefühl der Unvollständigkeit, das Ausdruck jeder unserer Gewohnheiten ist.
Die falschen Beweise, die Verbindungen und Widersprüche schaffen, die für die Entstehung dessen, was man gemeinhin Poesie nennt, von großer Bedeutung sind.